De facto sei die Gründung einer gemeinsamen Medienholding die endgültige Übernahme des Bielefelder Westfalen-Blattes durch die münstersche Aschendorff -Gruppe, so Stach weiter: „Wir appellieren dringend an Aschendorff und deren Inhaber-Familie Hüffer, nicht die Billigpraxis aus Münster ohne tarifliche Bezahlung und Arbeitsschutz für Bielefeld zu übernehmen. Außerdem setzen wir darauf, dass diese Fusion nicht zum Abbau von Arbeitsplätzen an einem der beiden Standorte führt. Ein Zusammenlegen der Mantelredaktionen wäre zudem ein weiterer Schlag für die Medienvielfalt in Nordrhein-Westfalen."
Die Aschendorff -Gruppe ist unter anderem Herausgeber der Westfälischen Nachrichten und hatte 2014 bereits die Münstersche Zeitung übernommen, die ihren Lokalteil seitdem vom ehemaligen Konkurrenten Westfälische Nachrichten bekommt. Seit 2015 wird die überwiegende Mehrheit der Redakteur*innen der Westfälischen Nachrichten in Münster nicht mehr nach Tarif bezahlt. Eine Vereinbarung zum Kündigungs-Schutz ist zudem zum Jahresende 2018 ausgelaufen.
An der neuen Westfälischen Medien Holding AG wird Aschendorff nach eigenen Angaben 76,5 Prozent halten, die Bielefelder Busse-Holding übernimmt 20,09 Prozent. Die restlichen 3,41 Prozent hält die Verlagsgruppe Dirk Ippen über den in Hamm erscheinenden Westfälischen Anzeiger. Der Deal steht unter Vorbehalt der Zustimmung des Kartellamtes.
Seit 2011 ist Aschendorff übrigens auch an der das Westfalen-Blatt herausgebenden C.W. Busse Holding mit 24,9 % beteiligt. Diese Beteiligung bleibt auch im neuen Konstrukt erhalten. Bereits 2012 hatte man verkündet, eine endgültige Übernahme anzustreben.
„Mit dem Konstrukt entsteht ein neuer Medienkonzern. Dem muss auch bei der Mitbestimmung Rechnung getragen werden“, mahnt Stach zudem einen Konzernbetriebsrat für die Westfälische Medien Holding AG an. Das Westfalen-Blatt samt Lokalausgaben hat nach eigenen Angaben eine Druckauflage von 114.000. Die Westfälischen Nachrichten kommen mit Lokalausgaben und "Münsterscher Zeitung" auf 202.000.